Mark Twain

Ein Wort der Erklärung

„Der sonderbare Fremde, von dem ich erzählen will, begegnete mir im Schloß Warwick. Er erregte meine Aufmerksamkeit, durch drei Dinge: seine freimütige Einfachheit, seine freimütige Einfachheit, seine erstaunliche Vertrautheit mit alten Rüstungen und die erholsame Wirkung seiner Gesellschaft – denn er bestritt die Unterhaltung allein. Wir fanden uns beide nach der Art bescheidener Menschen bei der Schloßführung am Ende eines Rudels von Besuchern, und er begann sofort von Dingen zu sprechen, die mich interessierten. Während er leise, angenehm und fließend immer weiter sprach, schien er unmerklich aus dieser Welt und Zeit fortzutreiben in eine vergangene Epoche und ein altes vergessenes Land: und so wob er allmählich ein solches Zaubernetz um mich, daß ich zwischen Staub und Moder mit den Gespenstern und Schatten grauer Vorzeit zu wandeln glaubte, und mir schien, als unterhielte ich mich mit einem Relikt jener entschwundenen Tage! Er sprach von Sir Bedivere, Sir Bors de Ganis, Sir Lanzelot vom See, Sir Galahad und all den anderen Berühmtheiten der Tafelrunde genauso wie ich von meinen besten Freunden oder Feinden oder meinem vertrautesten Nachbarn gesprochen hätte – und wie alt, wie unaussprechlich alt und verblichen, wie vertrocknet und vermodert er dabei aussah! Plötzlich drehte er sich zu mir um und sagte in einem Ton, als ob er über das Wetter oder irgendein anderes belangloses Thema spräche: Sie haben von Seelenwanderung gehört; wissen Sie auch etwas von der Versetzung von Zeitaltern – oder eines Menschen in andere Zeiten? Ich erwiderte, davon hätte ich noch nichts gehört. Er war so unbeteiligt, wie eben Leute, wenn sie vom Wetter sprechen, daß er gar nicht bemerkte, ob ich ihm antwortete oder nicht. Einen Augenblick trat Schweigen ein, in das die Stimme des bezahlten Cicerone dröhnte:“ Alter Harnisch, Harnisch, 6. Jahrhundert, Zeit König Artus‘ und der Tafelrunde; soll dem Ritter Sir Sagramor le Desirous gehört haben; beachten Sie das runde Loch an der linken Brustseite des Kettenpanzers, Ursache unbekannt, vermutlich durch eine Kugel nach Erfindung der Feuerwaffen verursacht – vielleichtböswillig von Cromwells Soldaten.“ Mein neuer Bekannter lächelte – kein modernes Lächeln, sondern eines, das schon vor vielen, vielen Jahren aus der Modegekommen sein mußte – und murmelte, anscheinend zu sich selbst:“ Wisset wohl, ich sah, wie es geschah!“
Nach einer Pause fügte er hinzu: “ Ich tat es selbst.“
Ich war wie vom Donner gerührt; und als ich mich schließlich von meiner Überraschung erholt hatte, war der Mann verschwunden.“ 

Aus dem Roman von Mark Twain „Ein Yankee am Hofe des Königs Artus“ 1889

Besser kann die Geschichte eines „Zeitreisenden“ kaum eingeleitet werden, als in dieser Textpassage von Mark Twain. 

Doch sie leitet das Anliegen dieser Website so treffend ein.

Ich lade Euch mit dieser Seite ein mit mir auf eine historische virtuelle „Schatzsuche“. Ganz genauso, wie es im allseits bekannten Geochaching gemacht wird. Hier will ich History & Caching verknüpfen. Ich nenne das History Caching oder History Quiz?
Für mich als (Hobby)Historiker war es schon immer sehr reizvoll, die Orte, an denen interessante historische Ereignisse stattgefunden haben, persönlich zu besuchen. Dabei ist das gar nichts Ungewöhnliches. Denn eigentlich beinahe jeder tut dies irgendwann. Jede Besichtigungstour innerhalb einer Reise ist ein Besuch der Stätten an denen sich etwas zugetragen hat. Kaum jemand macht sich das bewusst. Viele vertrauen sich dabei z.B. einem Stadtführer an. Dieser bestimmt die Orte, die dann besucht werden. Das ist schön und meist auch interessant. Doch um wie viel interessanter könnte es sein, wenn man sich selbst auf Spurensuche begibt?
Wenn bei einer Stadtführung zufällig beispielsweise ein außergewöhnlicher Pflasterstein entdeckt wird, die einem zu der Frage führt: 

“Was könnte diese Markierung im Pflaster bedeuten?”

Euer Kapitän HC