„Rex Henricus: Hier ließ er einen nahe der Elbe gelegenen mit dichtem Wald bestandenen Berg roden und legte dort eine Burg an die er nach einem an der Nordseite vorbeifließenden Bache Misni nannte.“ Mit dieser Tat Heinrich des Ersten im Jahre 929 (Die Inschrift findet man hier: 51°09’48.4″N 13°28’21.1″E) beginnt die sächsische Landesgeschichte aber auch mein Zeitstrahl. Es wurden hier in den neu eroberten Gebieten Markgrafen („Grenzgrafen“, wenn man so will) eingesetzt. Sie hatten die Aufgabe die Mark (Gebiet an der Grenze des Reiches) zu schützen. Auch waren sie mit weitreichenden Vollmachten in ihrer Markgrafschaft vom König bzw. Kaiser ausgestattet wurden. (Die komplette Liste der Meißner Markgrafen findet Ihr hier.) Mit Rikdag II. wurde diese Markgrafschaft bereits mit dem vierten Markgrafen durch einen Wettiner besetzt. Doch erst ab dem Markgrafen Konrad (1129–1157) bleibt die Markgrafschaft Meißen dauerhaft im Besitz und unter der Obhut der Wettiner. Diese Zeit der Markgrafen währt hier bis ins späte Mittelalter.
Mit dem Tod des letzten sächsischen Kurfürsten der jüngeren askanischen Dynastie 1422, starb diese im Mannesstamm aus und das Herzogtum Sachsen wie auch die Pfalzgrafschaft Sachsen, welche mit der Kurwürde und dem Erzmarschallamt verbunden war, fiel an das Reich zurück. Am 6. Januar 1423 erhielt der wettinische Markgraf von Meißen Friedrich IV. das Herzogtum Sachsen-Wittenberg und die Pfalzgrafschaft Sachsen von König Sigismund zum Lehen. Damit stieg Friedrich IV. als Friedrich I. zum Herzog und Kurfürsten auf. Die Feier der Belehnung mit der Kurwürde erfolgte aber erst am 1. August 1425 zu Ofen (Budapest)
Es war Liebe und Tod die hier im Kurfürstentum Sachsen, Schicksal spielten und diese besondere Epoche einleiteten. Vierzehn Tage vor dem vierundzwanzigsten Geburtstag des zweitgeborenen Prinzen des einstigem Kurfürsten Johann Georg III. Namens Friedrich August, starb dessen älterer Bruder Johann Georg, der letzte in der Namensreihe „Johann Georg“, als regierender Kurfürst Johann Georg IV., noch nicht einmal siebenundzwanzigjährig am Abend des 27. Aprils 1694 an einer Pockenerkrankung. Nun kam die Stunde des Zweitgeborenem, der nie damit gerechnet hatte, diesen Thron je besteigen zu können.
„Der Kurfürst ist tot – Lang lebe der Kurfürst!“
Mit Friedrich August I. bestieg ein Fürst den Thron, der Sachsen in den Absolutismus führen wollte und dies auch tat. Der Wille, die höchsten Sphären der Macht zu erreichen, war sein Antrieb. Er errang für sich die polnische Königskrone und bereitete alles dafür vor, dass sein legitimer Sohn, diese Möglichkeit auch nutzen konnte. Als polnische Könige August II. und August III. gingen sie in die Geschichte ein und ließen sich durch ihr Volk den legendären „Glanz Sachsens“ schaffen, von dem ihre Residenzstadt Dresden noch heute zehren kann.
„Preußens Gloria“ ließ Sachsen nach dem Siebenjährigen Krieg mit nur wenig „Glanz“ zurück. Der sächsische Kurfürst Friedrich August II. bzw. König von Polen August III. überlebte das Ende des Krieges, nach dem Frieden von Hubertusburg, nur um ein reichliches halbes Jahr. Sein, eigentlich regierender, Premierminister Heinrich Graf von Brühl folgte seinem Herrn noch im gleichen Monat in den Tod. „Sachsens Glanz“ der Augusteischen Zeit ging für immer verloren.
Von jetzt an wurde Sachsen immer öfter zum „Spielball“ anderer europäischen Mächte.
Nur zehn Wochen waren dem neuen Kurfürsten Friedrich Christian auf dem Thron vergönnt. Zu wenig Zeit, um die von ihm angestoßenen Reformen in Kursachsen auch durchzusetzen. Nun stieg der älteste Sohn des Kurfürsten Friedrich Christian, noch unmündig, auf den Thron. Dieser Kurfürst unter dem Namen Friedrich August III. sollte als Friedrich August I. Sachsens erster König werden. Dies allerdings von Napoleons Gnaden. Sachsen musste hierfür einen hohen Preis zahlen.
Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt.
History Caching oder History Quiz? Was soll das sein?
Für mich als Historiker war es schon immer sehr reizvoll, die Orte, an denen interessante historische Ereignisse stattgefunden haben, persönlich zu besuchen. Dabei ist das gar nichts Ungewöhnliches. Denn eigentlich beinahe jeder tut dies irgendwann. Jede Besichtigungstour innerhalb einer Reise ist ein Besuch der Stätten an denen sich etwas zugetragen hat. Kaum jemand macht sich das bewusst.